Geschichte der Handtmann Unternehmensgruppe 

Über fünf Generationen hinweg entwickelt sich das Familienunternehmen Handtmann von der kleinen, handwerklichen Messinggießerei zum weltweit tätigen Technologieunternehmen mit 4.700 Beschäftigten.

 

Wir, die Handtmann Unternehmensgruppe, sind ein traditionsreiches Familienunternehmen aus Biberach, das seit 1873 besteht. Als eines der wenigen Unternehmen, das seit der Industrialisierung in Oberschwaben fortbesteht, verbindet uns die regionale Handwerkstradition mit Innovation und Globalisierung. Die Wurzeln der Familie Handtmann reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, als der Maurer Michael Handtmann von Memmingen nach Biberach zog, wo die Familie über die Jahrhunderte hinweg tief in der lokalen Wirtschaft und Gesellschaft verwurzelt blieb. Die Geschichte der Unternehmensgruppe Handtmann lässt sich in fünf Generationen gliedern:

 

  1. Generation (1873 - 1918): Christoph Albert Handtmann 
  2. Generation (1919 - 1953): Karl Handtmann
  3. Generation (1953 - 1998): Arthur Handtmann
  4. Generation (1998 - 2023): Thomas Handtmann
  5. Generation (2023 - heute): Markus Handtmann & Valentin Ulrich

 

 "Alles Handtmann" - Die Unternehmensgeschichte von 1873 - 2023. Autor: Frank Brunecker 

 

Erfahren Sie im Folgenden mehr über die einzelnen Generationen sowie die Entwicklung der Handtmann Unternehmensgruppe!

1. Generation (1873 - 1918)

1873

Der Glockengießer und Mechanikermeister Christoph Albert Handtmann (1845-1918), Rufname Albert, gründet in Biberach eine Messinggießerei im historischen Gebäude "Bachmühle" auf dem Ehinger-Tor-Platz. Grundstücksfläche: zirka 1.200 Quadratmeter. Er begann mit der Herstellung von Armaturen für Obstbranntweinbrennereien, Sudhäusern und Bierlagerfässer.

Sicht auf den Firmengründer Christoph Albert Handtmann

2. Generation (1919 - 1953)

1919

Nach dem Tod von Christoph Albert Handtmann werden die Söhne Karl Albert Handtmann (1874-1951) als Gelbgießermeister und Adolf Karl Handtmann (1884-1953) als Kaufmann, Gesellschafter der Firma. Adolf Karl Handtmann, Rufname Karl, modernisiert und kauft Maschinen. Neben dem traditionellen Geschäft der Firma mit Armaturen für Brauereien und Brennereien nimmt er den Großhandel mit Wasserhähnen und Tempergussfittings für Installateure auf.

Sicht auf den ehemaligen Firmenbesitzer Adolf Karl Handtmann

1929

Aufgrund der Geruchsbelästigung durch die Ölöfen in der Schmelzerei in der Innenstadt wird der Betrieb aus der Stadt heraus verlegt. Neuer Standort wird die Brühlstraße/Fabrikstraße neben dem Biberacher Gaswerk. Grundstücksfläche: 6.500 Quadratmeter.

Luftbild des ersten Handtmann Standortes in der Brühlstraße in Biberach.

3. Generation (1953 - 1998)

1953

Nach dem Tod von Adolf Karl Handtmann wird Arthur Handtmann alleiniger Inhaber der Firma. Glücklicherweise erlebt Karl Handtmann die Geburt und Taufe seines Enkelsohnes Thomas Handtmann noch mit. Handtmann beschäftigt 51 Mitarbeiter - so viel wie nie zuvor.

Sicht auf den jungen Arthur Handtmann.

1954

Arthur Handtmann entscheidet sich dafür, einen eigenen Maschinenbau aufzubauen, nachdem er gefragt wurde, ob er eine handbetriebene Wurstfüll- und Portioniermaschine bauen könne. Die Handtmann Maschinenfabrik wird gegründet.

 

Parallel dazu wird das Produktionsverfahren Kokillenguss aufgenommen. Dieses Verfahren wird bei anspruchsvollen Anwendungen eingesetzt und eignet sich zur Serienfertigung von Gussstücken mit einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm.

Ansicht einer Portioniermaschine für Wurstwaren.

1961

Handtmann beginnt den industriellen, für hohe Stückzahlen geeigneten Druckguss und investiert hierfür in zwei Fries-Druckgussmaschinen mit 120 und 250 Tonnen Schließkraft. Drei Jahre später kommt eine 400-Tonnen-Maschine hinzu. Der erste Kontakt zur renommierten deutschen Automobilindustrie entsteht.

Sicht auf einen Handtmann Mitarbeiter während der Arbeit an einer Druckgussmaschine.

1967

Kauf eines Firmengeländes in der Birkenallee (heute: Arthur-Handtmann-Straße), Biberach. In den folgenden Jahren ziehen die verschiedenen Unternehmensbereiche nach und nach von der Rißstraße an den neuen Standort um.

Ansicht des ersten Produktionsgebäudes in der Birkenallee (heute: Arthur-Handtmann-Straße)

1968

Die Handtmann Armaturenfabrik stellt die Produktion von Messingarmaturen auf Armaturen aus Edelstahl um. In der Unternehmensgruppe werden 377 Mitarbeitende bei einem Umsatz von 18 Mio. DM beschäftigt.

 

Gleichzeitig steigt Arthur Handtmann mit der Gründung der Handtmann Elteka in die Kunststoffentwicklung ein. Es geht um ein im Lactamguss hergestelltes Polyamid, das später unter dem Markennamen Lauramid® bekannt wird.

Sicht auf Armaturenfabrik Produkte.

1986

Die Handtmann Maschinenfabrik gründet die erste Auslandsniederlassung in England für den Vertrieb von Fleischereimaschinen: Handtmann Ltd. Es folgen weitere Vertriebsfirmen in USA (1990), Italien (1991), Kanada (1991), Frankreich (1997), Brasilien (2000), China (2006), Russland (2014), Mexiko (2015), Spanien (2019), Thailand (2021), Niederlande (2021) und Kolumbien (2021), Polen (2023).

Sicht auf eine Auslandsgesellschaft von Handtmann Ltd

1992

Handtmann übernimmt die Leichtmetallgießerei Annaberg GmbH, welche 1926 von den Zschopauer Motorenwerken DKW gegründet wurde. Mit der Treuhand wird eine Arbeitsplatzgarantie für 100 Beschäftigte und eine Investitionssumme von 10 Mio. DM ausgehandelt. Bis 2004 investiert Handtmann mehr als 40 Mio. DM.

 

Heute stehen über 20 modernste Druckgussmaschinen mit Schließkräften von 420 bis 4.000 Tonnen für die Produktion von Aluminiumbauteilen zur Verfügung. Eine hochwertige Gussnachbearbeitung und CNC-Bearbeitung ist in die vollautomatisierte Produktion integriert.

Luftbild der Leichtmetallgießerei Annaberg

4. Generation (1998 - 2023)

1998

Das 125-jährige Firmenjubiläum wird gefeiert. Ministerpräsident Erwin Teufel eröffnet den Festakt. Arthur Handtmann tritt als Geschäftsführer aller Gesellschaften zurück und übernimmt den Vorsitz in einem neu gegründeten Beirat. Sein Sohn Thomas Handtmann (seit 1982 in verschiedenen Funktionen tätig) übernimmt an seiner Stelle die Leitung der Unternehmensgruppe.

 

Im Jubiläumsjahr werden 1.600 Mitarbeitende beschäftigt und ein Umsatz von 498 Mio. DM erreicht.

Ansicht auf die symbolische Schlüsselübergabe von Arthur Handtmann und Thomas Handtmann.

1999

Die expandierende Maschinenfabrik wird in Biberach in das neue Gewerbegebiet Aspach ausgelagert und mit modernsten Fertigungseinrichtungen ausgestattet.

Ansicht des Handtmann Processing Hauptstandortes in Biberach.

2003

Die Handtmann Systemtechnik wird in Biberach gegründet. Damit reagiert Handtmann auf die erweiterten Anforderungen aus der Automobilindustrie. Es ist erforderlich geworden, dem Automobilhersteller am Band einbaufähige Komponenten - ganze Systeme - zu liefern, nicht nur Gussteile.

Ansicht eines Systemtechnik Produkts.

2005

Gründung der ersten Auslandsgesellschaft zum Betrieb eines Metallgusswerkes: Handtmann Slovakia s.r.o. in Košice. Produktionsstart für die neue Gießerei ist 2009.

 

Es folgen weitere Auslandsniederlassungen des Metallgusswerkes in Tianjin, China (2015) sowie Kechnec, Slowakei (2019).

Luftbild des Handtmann Standortes in der Slowakei.

2020

Die Handtmann Unternehmensgruppe erwirbt die Inotec Gruppe mit den vier Standorten in Reutlingen, Herzebrock-Clarholz, Hluk (Tschechische Republik) und Saverne (Frankreich). Inotec ist Hersteller von Misch- und Zerkleinerungstechnik sowie von Abbinde-, Trenn- und Entclippmaschinen für die Lebensmittelverarbeitung.

 

2021 erfolgt zudem die Übernahme des holländischen Maschinenbau- und Handelspartner Verbufa. Umfirmierung im Februar 2023 zu Handtmann Benelux B.V.

Ansicht einer Maschine aus dem Inotec-Werk.

5. Generation (2023 - heute)

2023

Handtmann feiert das 150-jährige Firmenjubiläum mit Beschäftigten, Familie, Wegbegleitern und zahlreichen Ehrengästen. Im Rahmen der Feierlichkeiten würdigt Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Entwicklungsgeschichte der Unternehmensgruppe. Thomas Handtmann überträgt mit einer symbolischen Schlüsselübergabe die Gesamtverantwortung für den familiengeführten Konzern an seinen Sohn Markus Handtmann sowie seinen Neffen Valentin Ulrich: Beide sind seit 2017 in verschiedenen Funktionen im Unternehmen tätig. Thomas Handtmann wird Vorsitzender des Beirats. 

Sicht auf die symbolische Schlüsselübergabe von Thomas Handtmann, Markus Handtmann und Valentin Ulrich.

2024

Handtmann übernimmt den innovativen Kunststofftechnikspezialisten Kegelmann mit Sitz in Rodgau-Jügesheim. Bei Kegelmann handelt es sich um einen Vorreiter in der Kunststofftechnik mit herausragenden Kompetenzen in der additiven Fertigung und der Herstellung von Prototypen-Spritzgusswerkzeugen sowie Klein- und Sonderserienproduktion.

Ansicht des Kegelmann Gebäudes

Genug von Geschichte? Dann lassen Sie uns gemeinsam Ideen mit Zukunft entwickeln.

Bei Handtmann blicken wir auf eine lange und erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück, die uns mit Stolz erfüllt und die Grundlage für unseren heutigen Erfolg bildet. Doch noch spannender als unsere Geschichte ist die Zukunft, die wir gemeinsam gestalten möchten. Als innovatives Unternehmen sind wir ständig auf der Suche nach kreativen Köpfen, die mit uns neue Wege gehen und die Zukunft aktiv mitgestalten wollen. Bei Handtmann erwarten Sie spannende Herausforderungen, ein dynamisches Arbeitsumfeld und die Möglichkeit, Ihre eigenen Ideen in die Tat umzusetzen. Werden Sie Teil unseres Teams und tragen Sie dazu bei, dass Handtmann auch in den kommenden Jahren als Vorreiter für Innovation und Qualität steht. Ihre Zukunft beginnt hier – lassen Sie uns gemeinsam die nächsten Kapitel unserer Geschichte schreiben!

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